Feedback geben und nehmen (k)eine Kunst?!

Vermutlich lassen wir uns alle nicht gerne kritisieren. Geschieht dies jedoch in Form eines konstruktiven Feedbacks, können wir erheblichen Nutzen daraus ziehen. Feedback ist daher ein wertvolles Instrument zur persönlichen Weiterentwicklung.

Leider ist es gar nicht so leicht, konstruktiv Kritik zu äußern und so manches Mal fällt es uns auch schwer, kritische Rückmeldungen anzunehmen. Ist Feedback geben und nehmen (k)eine Kunst? Die Meinung gehen da sicherlich auseinander. Wir wollen daher genauer betrachten, wie konstruktives und wirkungsvolles Feedback aussieht.

Inhalt

Was ist Feedback?

Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Rückkopplung, Rückmeldung oder Resonanz.

Beim Feedback tauschen sich zwei oder mehr Personen aus, wie Verhalten oder Leistung gegenseitig wahrgenommen wird. Diese Art der Rückmeldung ist im beruflichen Kontext üblich und wird auch im persönlichen Bereich angewendet.

Damit ist Feedback ein wertvolles Instrument, um Verbesserungspotenzial aufzudecken, zu motivieren, zu stärken oder Veränderungen anzustoßen.

Sowohl das Geben als auch das Annehmen von Feedback erfordert jedoch Feingefühl, Empathie, Zielorientierung und Klarheit. Feedback, das wir anderen geben, sollte wertschätzend und konstruktiv sein.

Konstruktives Feedback anzunehmen, gehört zur persönlichen Weiterentwicklung dazu. Wenn wir herausforderndes Feedback erhalten, dürfen wir es in den Kontext einordnen bzw. aus verschiedenen Perspektiven betrachten und daraufhin bewerten.

Im Folgenden finden Sie Tipps, worauf Sie beim Geben und Annehmen von Feedback achten sollten, damit sich die gewünschte Wirkung ergibt.

10 Tipps für das Geben von Feedback

  1. Achten Sie auf den richtigen Rahmen für Ihr Feedback: wählen Sie einen geeigneten Zeitpunkt und Ort. Unter Stress und in großer Runde ist Feedback oft ungeeignet.
  2. Seien Sie stets wertschätzend und formulieren Sie Ihr Feedback konstruktiv und respektvoll.
  3. Seien Sie ehrlich, aber wählen Sie sorgfältig Ihre Worte, damit der Feedbacknehmer sich nicht angegriffen fühlt.
  4. Sprechen Sie die Sprache des Feedbacknehmers (evtl. Fremdworte, Fachjargon vermeiden) und drücken Sie sich verständlich aus.
  5. Geben Sie zeitnah Feedback, damit der Bezug zur Sache oder Situation erhalten bleibt.
  6. Vermeiden Sie unspezifische Verallgemeinerungen, seien Sie konkret und klar in Ihren Aussagen und denken Sie an das erhoffte Ziel Ihres Feedbacks.
  7. Trennen Sie für Ihr Feedback zwischen dem Verhalten der Person und der Person selbst. Das Feedback gilt stets dem Verhalten, nicht der Person. Persönliche Angriffe sind tabu und Spekulationen sind zu vermeiden.
  8. Fokussieren Sie sich nicht nur auf Fehler und Schwächen, sondern benennen Sie auch Stärken und positive Gesichtspunkte.
  9. Bennen Sie in Ihrem Feedback die Aspekte, auf die der Feedbacknehmer aktiv Einfluss nehmen kann, also eigenverantwortlich ändern kann.
  • Bieten Sie konkrete Veränderungs-/Verbesserungsvorschläge oder unterstützende Beispiele, um Ihr Feedback zu stützen. Bei einer Vielzahl von Vorschlägen beschränken Sie sich auf eine überschaubare Anzahl von Punkten, um den Feedbacknehmer nicht zu überfordern.

9 Tipps für das Annehmen von Feedback

  1. Seien Sie offen für wertschätzendes und konstruktives Feedback. Bitten Sie ggfs aktiv darum, wenn Sie Ihre Leistung/Verhalten verbessern möchten.
  2. Schätzen Sie ehrliches und respektvolles Feedback und bedanken Sie sich dafür.
  3. Hören Sie aufmerksam zu, wenn Sie Feedback erhalten.
  4. Fragen Sie nach, wenn etwas im Feedback unklar ist; aber Sie müssen sich nicht verteidigen.
  5. Behandeln Sie den Feedbackgeber respektvoll, auch wenn er anderer Meinung ist.
  6. Reflektieren Sie das Feedback. Ordnen Sie die Aussagen für sich ein – handelt es sich um eine persönliche Meinung oder konstruktive Argumente?
  7. Betrachten Sie den Kontext, indem das Feedback gegeben wird, und ordnen Sie die Relevanz ein.
  8. Analysieren Sie, ob die Aussage des Feedbacks berechtigt ist. Konzentrieren Sie sich auf das Verbesserungspotential und leiten Sie mögliche Veränderungsschritte ab.
  9. Sehen Sie das konstruktive Feedback als Chance für persönliche Entwicklung und Wachstum.

Methode des Feedbackgebens

Nach welcher Methode Sie Feedback geben hängt vom Kontext ab. Sie werden sich anders verhalten je nachdem, ob Sie gerade sich gerade im persönlichen oder beruflichen Umfeld bewegen.

Häufig wird die Sandwich-Methode angewandt. Dabei starten Sie mit einer wohlwollenden zusammenfassenden Beurteilung. Formulieren Sie dann das konstruktive Feedback und schließen Sie Ihre Aussage mit einem positiven Aspekt.

Manchmal gibt es Kritik an dieser Methode, da die eigentliche Feedbackaussage durch das sie umgebende Lob weichgespült würde.

Ich rate daher, abzuwägen, in welchem Zusammenhang Sie das Feedback geben. Meiner Meinung nach motiviert eine positive Aussage am Ende mehr, als reine Kritik, sei sie noch so wertvoll. Aber das ist eine Frage, die Sie für sich selbst beantworten müssen.

Fazit

Feedbacknehmen und -geben ist eine Kunst, aber eine erlernbare. Wertschätzendes und konstruktive Feedback ist eine Bereicherung und wertvolle Chance für persönliches oder berufliches Wachstum.

Dankbar können wir diese wertvolle Rückmeldung annehmen und unsere Veränderung beginnen.

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Ulla Sieburg-Gräff

*Coachin für alle, die ihre Kommunikation erneuern und ihre Konflikte lösen möchten sowie für Menschen mit schwierigen Entscheidungen und in Umbruchphasen.
*Mediatorin für alle, die ihre Konflikte lösen möchten.

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