Der Valentinstag oder auch der Jahrestag der Hochzeit ist für viele eine Gelegenheit, Liebe und Wertschätzung auszudrücken. Doch nicht immer werden unsere Worte so aufgenommen, wie wir es uns wünschen. Während manche sich durch Komplimente besonders gesehen fühlen, sind für andere gemeinsame Zeit oder kleine Gesten der wahre Ausdruck von Zuneigung.
Ein „Ich liebe dich“ kann kraftvoll sein und es sind wichtige Worte. Es sind zudem oft persönliche, authentische Worte, die eine echte emotionale Verbindung schaffen. Wie also können wir wertschätzende Liebeserklärungen machen, die tiefer gehen und die gewünschte Wirkung haben?
Inhalt
Wieso Worte allein nicht immer reichen
Jeder Mensch gibt und empfängt Liebe auf unterschiedliche Weise. Oft neigen wir dazu, unsere Zuneigung so auszudrücken, wie es sich für uns selbst richtig anfühlt. Das ist grundsätzlich ein guter Weg.
Dabei kann es aber sein, dass wir übersehen, was unser Gegenüber, unser Partner, unsere Partnerin in diesem Moment wirklich braucht.
Stellen Sie sich vor, jemand fühlt sich am meisten geliebt, wenn er gemeinsame Zeit mit Ihnen verbringt. In diesem Fall mag eine Liebesbotschaft per WhatsApp-Nachricht zwar schön sein, doch sie wird nicht die gleiche Bedeutung haben wie ein bewusstes, ungestörtes persönliches Gespräch oder eine Umarmung.
Es lohnt sich, darauf zu achten, wie der bzw. die Angesprochene auf Zuneigung oder Liebeserklärungen reagiert. Wir können auch fragen, „was brauchst du jetzt?“ – oder eine entsprechende andere, passende Frage, um zu erfahren, was dem anderen wirklich guttut und welche Form der Wertschätzung gerade am meisten bedeutet. So zeigen wir nicht nur unsere Liebe, sondern auch unser aufrichtiges Interesse an den Bedürfnissen unseres Gegenübers.
Die Kunst, Liebe in die richtigen Worte zu fassen
Gefühle auszudrücken, ist nicht immer einfach. Viele Menschen bleiben bei allgemeinen Aussagen wie „Du bist toll“ oder „Ich liebe dich“, die zwar schön sind, aber (auf Dauer) oft nicht die emotionale Tiefe transportieren, die eigentlich gemeint ist.
Viel wirkungsvoller sind persönliche, konkrete (Liebes-)Botschaften, die sich auf eine bestimmte Eigenschaft oder gemeinsame Erfahrung beziehen.
Beispiele
„Danke, dass du da bist.“ – ist schon für sich eine sehr gute Aussage.
Vorschlag zur Erweiterung „Es hat mir gestern unglaublich geholfen, dass du mir zugehört hast, ohne mich zu unterbrechen. Das hat mir gezeigt, wie sehr du mich verstehen möchtest.“
„Ich liebe dich.“ – das hören wohl die meisten Menschen gerne.
Vorschlag zusätzlich: „Wenn wir zusammen lachen, vergesse ich alles um mich herum. Diese Momente mit dir bedeuten mir unendlich viel.“
Auch „Ich finde dich toll.“ Ist grundsätzlich eine wohltuende Aussage.
Vorschlag zur Vertiefung: „Ich bewundere, wie geduldig du mit anderen umgehst, selbst in schwierigen Momenten. Das beeindruckt mich jedes Mal.“
Solche Botschaften zeigen nicht nur dass jemand geschätzt wird, sondern wieso – und genau das macht sie so kraftvoll. Wir müssen so sprechen, dass die andere Seite unser Aussage wahrnimmt und versteht. Dazu müssen wir auf der gleichen „Wellenlänge“ liegen und die gleiche Sprache sprechen.
Was also sind die richtigen Worte oder weiter gefasst: was ist die richtige (Liebes-)Botschaft? Das hängt davon ab, welche „Sprache“ Ihr Gegenüber spricht. Geht es z.B. um Anerkennung, um Zweisamkeit oder körperliche Berührung? Das können Sie herausfinden, wenn Sie gut zu- und hinhören, was Ihrem Gegenüber wichtig ist.
Zuhören: Die stärkste Form der Wertschätzung
Liebevolle Kommunikation besteht nicht nur aus den richtigen Worten, sondern vor allem aus echtem Zuhören. Viele Missverständnisse entstehen nicht durch falsche Worte, sondern weil sich Menschen nicht wirklich gehört fühlen. Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstehen.
Wirklich zuzuhören bedeutet, nicht nur auf das Gesagte zu achten, sondern auch auf Zwischentöne, Pausen und Körpersprache. Manchmal ist es wichtiger, einfach Raum für die Gedanken des anderen zu lassen, als sofort mit einem (unerwünschten?) Lösungsvorschlag oder einem Ratschlag zu antworten.
Ein gutes Gespräch entsteht durch echtes Interesse. Anstelle der Standardfrage „Wie war dein Tag?“ könnten Sie fragen:
„Gab es heute einen Moment, der dich besonders glücklich gemacht hat/begeistert hat/ Mut gemacht hat?“
Solche Fragen laden dazu ein, sich zu öffnen, und führen oft zu tieferen, bedeutungsvolleren Gesprächen. Wir können damit auch besser die Sprache und die Ausssagen unseres Gegenübers verstehen.
Kleine Gesten, große Wirkung
Nicht nur Worte, sondern auch kleine, liebevolle Gesten können eine Beziehung stärken und Nähe schaffen. Zuweilen sind es die unerwarteten Kleinigkeiten, die am meisten berühren:
- Eine handgeschriebene Notiz mit ein paar liebevollen Zeilen.
- Eine Sprachnachricht, die mitten am Tag ein Lächeln zaubert.
- Ein spontan zubereitetes Frühstück oder eine andere kleine Aufmerksamkeit.
- Eine sanfte Berührung im richtigen Moment.
- Eine bewusste Pause, um dem anderen die volle Aufmerksamkeit zu schenken.
Solche Gesten zeigen: Ich sehe dich. Du bist mir wichtig. Und oft hinterlassen sie einen tieferen Eindruck als laue Worte oder teure Geschenke.
ABER: wie schon beschrieben: auch diese Kleinigkeiten oder Gesten müssen zu dem/der Beschenkten passen.
Wer nicht frühstückt, wird sich nicht über eine Frühstückseinladung freuen. Wer auf Diät ist, möchte keine Torte essen. Wer eine Leseschwäche hat, kann auf lange Briefe verzichten. Wer allergischen Hautauschlag hat, mag heute vielleicht keine Umarmung.
Sie verstehen, was ich meine: Sie müssen nicht besonders kreativ sein, es muss Ihnen und der „beschenkten“ Person entsprechen. Was das ist, merken wir, wenn wir empathisch zu- und hinhören.
Fazit: Liebe ausdrücken – auf eine Weise, die ankommt
Liebe ist weit mehr als ein Gefühl. Es ist eine bewusste Entscheidung, sie immer wieder aufs Neue zu zeigen. Und das auf eine Weise, die den oder die andere/n wirklich erreicht. Manche Menschen fühlen sich durch Worte verstanden, andere durch gemeinsame Zeit, kleine Gesten oder eine liebevolle Berührung. All das sind wunderbare Liebesbotschaften.
Wahre Nähe entsteht, wenn wir nicht nur lieben, sondern auch lernen, wie unser Gegenüber geliebt werden möchte. Indem wir aufmerksam sind und unsere Wertschätzung so ausdrücken, dass sie nicht nur gehört, sondern auch gefühlt wird, erschaffen wir Momente, die tiefer gehen als bloße Worte. Wenn wir unsere Liebesbotschaften an die Bedürfnisse unseres Gegenübers anpassen, erreichen wir echte Verbindung und tieferes Verständnis
Am Ende zählt nicht, wie oft wir „Ich liebe dich“ sagen – sondern, dass diese Botschaft mitten ins Herz trifft.
Wenn Sie den Valentinstag mögen, ist er eine wunderbare Gelegenheit, Ihre Liebe auf eine neue, tiefere Weise auszudrücken – mit Worten, Gesten oder Momenten, die lange im Herzen bleiben. Und wenn nicht, bleibt Ihnen immer noch jeder der anderen 364 Tage im Jahr, um Ihre Zuneigung ebenso bedeutungsvoll zu zeigen.
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