7 Gründe, warum ich die Methode der Systemvisualisierung in meinen Coachings einsetze

Die Systemvisualisierung ist eine effektive Methode im Coaching, um komplexe Beziehungen, Zusammenhänge und Dynamiken in einem beruflichen Team, in der Familie und ähnlichen Systemen sichtbar zu machen.

Ich stelle die Methode in ihren Grundzügen vor und zeige, warum mir diese Methode so gut gefällt.

Inhalt

Systemvisualisierung im Coaching – die Methode kurz erklärt

Die Klientin oder der Klient kommt zu mir mit einer Herausforderung in einem Team, in der Familie oder einer anderen Art von Gruppe. Häufig geht es um Konflikte (siehe auch Konfliktcoaching) oder die Frage, wie man oder frau den Mut finden kann, sich in dieser Gruppe zu behaupten.

Ablauf der Systemvisualisierung  

  1. Zielsetzung: Zu Beginn formuliert die Klientin oder der Klient seine Herausforderung im Team und das Ziel, das erreicht werden soll.
  2. Identifizierung/Benennung der beteiligten Personen: die Klientin oder der Klient benennt die Personen, Abteilungen etc.
  3. Karteikarten: Für jede Person etc. wird eine Karteikarte beschriftet. Je nach Thema können noch die relevanten Rollen oder Eigenschaften auf dieser Karte festgehalten werden.
  4. Auslegen der Karten auf dem Boden im Raum: Dabei achtet die Klientin oder der Klient auf Abstände, Zusammengehörigkeit, Blickrichtungen.
  5. Beschriften und Auslegen der eigenen Karte: Die Klientin bzw. der Klient beschriftet seine eigene Karte und legt sie ebenfalls aus. Möglicherweise kommt es jetzt schon zu ersten Korrekturen der Darstellung des gesamten Systems.
  6. Beziehungen und Wechselwirkungen bewusst machen: Die Klientin oder der Klient werden gebeten, sich die Abhängigkeiten, Interaktionen, Verbindungen ect. bewusst zu machen und zu benennen.
  7. Perspektivwechsel: Wie sieht das System aus der Sicht der Klientin bzw. des Klienten aus und wie aus der Sicht der anderen Personen?
  8. Gefühl und Bedürfnisse der Klientin bzw. Klienten besprechen.
  9. Reflexion und Analyse: Die Klientin bzw. der Klient betrachtet das Gesamtbild und – gefüge unterstützt durch Fragestellungen des Coachs.
  10. Erkenntnisse ableiten und Handlungsalternativen entwickeln: Die Klientin oder der Klient zieht mit Blick auf das anfangs gesetzte Ziel seine Schlüsse aus dem Prozess und legt für sich erste Schritte fest.

7 Gründe, warum ich die Systemvisualisierung in meinen Coachings einsetze

1. Reduktion der Komplexität

Wir denken oft sehr komplex und verlieren den Blick, was wirklich relevant ist in der Situation oder zu dem Thema. In der Systemvisualisierung wird nur betrachtet, was für die Frage- bzw. Zielstellung von Bedeutung ist. Diese Reduktion der Komplexität erleichtert es, den Fokus zu wahren.

2. Klarheit

Durch diese Form der Visualisierung gewinnt die Klientin bzw. der Klient Klarheit darüber, wer tatsächlich an diesem System beteiligt ist und welche Themen relevant sind.

3. Dynamiken und Strukturen werden sichtbar

Durch die bildliche Darstellung wird es ermöglicht, Muster und Zusammenhänge im betrachteten System zu erkennen. Die Dynamiken und Strukturen können auf diese Weise deutlicher erfasst werden.

4. Raum für Emotionen

Die Visualisierung kann der Klientin bzw. dem Klienten helfen, seine eigenen Emotionen zu erkennen und zu benennen. Sie ermöglicht es, die bisherigen und vielleicht gerade neu entstehenden Gefühle und Bedürfnisse ein- und zuzuordnen.

5. Perspektivwechsel und Verständnis

Die Klientin bzw. der Klient kann durch die Betrachtung und Einnahme der verschiedenen Standpunkte (Karteikarten) mit neuer Perspektive auf das System schauen. Vielleicht ergibt sich ein neuer Blick und ein verändertes Verständnis für die Situation oder die beteiligten Personen.

6. Eigenverantwortung

Die Klientin oder der Klient können durch die Visualisierung des Systems erkennen, welche Einflussmöglichkeiten sie haben. Sie werden ermutigt, Akzeptanz (auch das ist eine mögliche Erkenntnis) oder Veränderung als Lösung der Herausausforderung eigenverantwortlich anzuerkennen und die nächsten Schritte zu unternehmen.

7. Reflexion

Bei der visuellen Betrachtung wird die Klientin bzw. der Klient angeregt, über die eigene Rolle, die Beziehungen und Dynamiken zu überdenken.  Verhaltensmuster werden überdacht, vielleicht sogar Blockaden erkannt. Dadurch können die Klienten nachhaltige Lösungsansätze ermitteln. Zudem lernt die Klientin bzw. der Klient, wie diese Art der Reflexion funktionieren kann und wird ermächtigt, sie eigenständig anzuwenden.

Auch im Rahmen eines Team-Coachings findet diese Methode Anwendung. Die positiven Effekte sind ähnlich, da mit der Systemvisualisierung Beziehungsstrukturen und Dynamiken dargestellt werden können.

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Ulla Sieburg-Gräff

*Coachin für alle, die ihre Kommunikation erneuern und ihre Konflikte lösen möchten sowie für Menschen mit schwierigen Entscheidungen.
*Mediatorin für alle, die ihre Konflikte lösen möchten.

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