Interessant statt oberflächlich: 8 Tipps für inspirierende Gespräche statt Small-Talk

Ella ist zu einer Fachverbandstagung eingeladen. Sie freut sich sehr auf die angebotenen Workshops. Auch lernt Sie gerne neue Leute kennen und liebt gute Gespräche. Und das ist ihr Problem. Sie ist gelangweilt von oberflächlichem Small-Talk und fragt sich, wie sie diese Small-Talks in interessante Gespräche verwandeln kann.

Small-Talk ist eine uns vertraute tägliche soziale Interaktion. Sie ist oft oberflächlich und belanglos. Wenn ich beim Bäcker Brot hole, dann genügt es, freundlich und oberflächlich zu bleiben – meine Gedanken zu Duftkerzen in geschlossenen Räumen interessiert dort vermutlich niemanden. Das ist auch in Ordnung.

Betrachten wir aber Ellas Einstellung, dann ist klar, sie möchte auf der Tagung, die vielleicht sogar über mehrere Tage geht, interessante Gespräche führen und nicht ihre Zeit verplempern mit Belanglosigkeiten.

Wie können wir also die ermüdende Plauderei in ein interessantes und bereicherndes Gespräch verwandeln?

8 Tipps für interessante Gespräche statt oberflächlichem Small-Talk

Wie können wir also die ermüdende Plauderei in ein interessantes und bereicherndes Gespräch verwandeln?

1. Gemeinsame Interessen identifizieren

Der einfachste Einstieg: Wir könnten uns darauf beziehen, warum wir uns gerade hier treffen. Auf einer Tagung kann man leicht an den vorangegangenen Workshop anschließen. Eine freundliche Nachfrage, wie der Beitrag gefallen hat, oder was an dem Thema für den anderen besonders interessant war.

Gemeinsames Interesse an einem Thema ist eine Basis für gute Gespräche. Sind gemeinsame Themen nicht direkt offensichtlich, zum Beispiel auf einer Party, so ist der erste Einstieg vielleicht die belanglose Plauderei, aber man kann dabei sehr bewusst Interessen abchecken: Was war das Beste, was Sie diese Woche gelesen haben? Oder: Welchen Kinofilm haben Sie zuletzt gesehen? – Was auch immer Ihr Lieblings-Thema ist.  Vielleicht lernen wir ja das Thema aus einem neuen Blickwinkel kennen.

2. Offene Fragen stellen

Wenn wir Ja/Nein-Fragen stellen, dann sind sie schnell am Ende. Offene Fragen ergeben längere Antworten und eröffnen mehr Möglichkeiten für ausführlichere und letztlich tiefere Gespräche.

3. Aktiv Zuhören

Aktives Zuhören ist die Basis für gute Gespräche. Indem wir uns auf unser Gegenüber konzentrieren, zeigen unserem Gesprächspartner/unserer Gesprächspartnerin, dass wir aufmerksam sind und die Worte wertschätzen.  Unser Gegenüber wird wahrnehmen können, dass wir echtes Interesse an einem Austausch haben.

4. Nonverbale Signale

Nonverbale Signale sind Körpersprache oder Tonfall. Hieran können wir zum Beispiel die Gefühlslage des/ der anderen erkennen. Klingt oder schaut er/sie gelangweilt, emotional bewegt oder amüsiert?

All das können wir berücksichtigen und ggfs. aufgreifen. Wenn wir die Gefühle und Bedürfnisse unserer Gesprächspartner achten, zeigen wir Empathie – einem Schlüssel für tiefere Gespräche.

5. Offenheit für Themen und Meinungen

Vermutlich werden wir nicht immer auf Anhieb unser Lieblingsthema anbringen können. Es kann sehr bereichernd sein, offen für neue Themen zu sein und anderen Meinungen Raum zu geben; zudem ist es eine gute Gelegenheit unseren (Gesprächs-)Horizont zu erweitern. Wir bekommen eine erstklassige Chance, andere Perspektiven und Standpunkte kennenzulernen, Inspiration inklusive.

6. Humor

Humor ist eine großartige Möglichkeit, eine lockere und entspannte Atmosphäre zu schaffen. Manchmal ist genau das vielleicht eine Gratwanderung: Also bedenken, dass der Lacher nicht auf Kosten anderer geht oder Gefühle verletzt werden.

7. Authentizität

Authentizität schafft Vertrauen, denn wir zeigen uns echt. Daher kann es auch wertvoll sein, eine persönliche Geschichte zu teilen (Persönlich meint damit nicht privat!). Der Gesprächspartner/die Gesprächspartnerin wird dadurch vielleicht ermutigt, sich ebenfalls zu öffnen, und ein Erlebnis zu teilen.

8. Grenzen akzeptieren

Nicht jeder hat Interesse an einem Gespräch mit uns oder über ein (bestimmtes) tiefgreifendes Thema zu sprechen. Deswegen sollten wir achtsam sein, damit wir dies erkennen und die Grenzen des anderen akzeptieren.

 Viel Freude bei Ihren nächsten bereichernden und inspirierenden Gesprächen.

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Ulla Sieburg-Gräff

*Coachin für alle, die ihre Kommunikation erneuern und ihre Konflikte lösen möchten sowie für Menschen mit schwierigen Entscheidungen.
*Mediatorin für alle, die ihre Konflikte lösen möchten.

2 Gedanken zu „Interessant statt oberflächlich: 8 Tipps für inspirierende Gespräche statt Small-Talk“

  1. Liebe Ulla,
    danke, für deine Impulse.
    Ich bin tatsächlich auch eine schlechte „Small-Talkerin“. Schnell kommt das berühmte „Wetter-Thema“ und damit das Ende vom Anfang eines Gesprächs.
    Tatsächlich fällt mir schon das Zugehen auf Fremde schwer, da ich meist nicht weiß, was ich sagen oder wie ich beginnen soll (zu viel Kopfkino).
    Aber ich habe jetzt ein paar tolle Anregungen erhalten, um mich zu üben.
    Vielen Dank.

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    • Liebe Gudrun,
      es freut mich, wenn ich Dich inspirieren konnte.
      Ich gebe Dir völlig Recht, der erste Schritt überhaupt ein Gespräch zu beginnen, ist manchmal eine Herausforderung. Vielleicht gelingt es besser, wenn Du Dir einmal überlegst, wie Du gerne angesprochen werden möchtest – das passt sicher auch für andere.
      Viel Spaß beim Üben!!
      LG

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