Manchmal fragen mich Kundinnen: ich habe nur ein eher kleines Problem, das mich aber trotzdem nicht schlafen lässt, können wir das schnell lösen? Dann bietet sich das Kurzzeit-Coaching an. Kurzzeit-Coaching ist eine Möglichkeit, in kurzer Zeit eine Veränderung zu erreichen, indem der Fokus auf der Lösung des Problems liegt und nicht auf seiner Historie.
Der Begriff wurde geprägt durch die lösungsfokussierte Kurztherapie nach Steve de Shazar, Insoo Kim Berg und Peter Szabó. Daraus entwickelten sich Methoden des lösungsorientierten Kurzzeit-Coachings. Die sogenannte „Wunderfrage“ ist vermutlich die bei der Allgemeinheit bekannteste Intervention dieser Methode. Später dazu mehr.
Inhalt
Was also meint nun Kurzzeit-Coaching?
Lösungsraum statt Problemtrance
Getreu dem Motto „der Lösung ist es egal, wie das Problem entstanden ist“ wird der Lösungsraum zum Fokus nicht die Problementstehung.
Ein Beispiel: Ich bringe mein Fahrrad zur Reparatur – ich habe einen Platten. Würde der Mechaniker mich fragen, wie lange das Problem schon besteht, wo und wie es passiert ist oder ob ich das Problem schon mal in meiner Jugend hatte- ich wäre wohl verwirrt und verärgert, weil all das meinen Reifen nicht repariert.
So kann es auch bei Herausforderungen unserer Klientinnen und Klienten sein: das akute Problem braucht eine Lösung, keine Ursachenforschung.
In dem Gespräch des Kurzzeitcoachings fokussieren wir uns demnach nicht auf das Problem, sondern wie damit umgegangen werden kann. Der Blick geht nicht in die Vergangenheit, sondern nach vorne
Überschaubarer Zeitaufwand
Eine konkrete zeitliche Begrenzung kennt das Kurzzeit-Coaching nicht; verschiedene Coaches bietet unterschiedliche Varianten an. Aber ein Ziel kann es durchaus sein, das Thema in einer Sitzung von ca. 90 Minuten zu lösen und in einer zweiten Sitzung bei Bedarf noch zu konkretisieren oder zu optimieren.
Das Vorgehen in der Sitzung
Normalerweise wird ein kurzes Vorgespräch zwischen Klient oder Klientin und Coach stattfinden. Der Coach entscheidet, ob das Thema für das Kurzzeit-Coaching geeignet ist. Die Klientin bzw. der Klient wird gebeten, sich im Vorfeld der Coaching-Sitzung Gedanken zu machen, wie die eigene Situation aktuell eingeschätzt wird und was das Ziel des Coachings sein soll.
Die eigentliche Methode basiert im Wesentlichen auf einer Fragentechnik, die die Klientin oder den Klienten zügig näher an den Lösungsraum heranbringt, sodass die Klientin, der Klient seine Lösung und sein weiteres Vorgehen entwickeln kann. Die Klientinnen und Klienten sind die Experten für ihr Thema und ihr Leben.
Der Ablauf ist je nach Herausforderung der Klientin, des Klienten unterschiedlich. Er erfolgt aber in den wesentlichen Schritten:
* Was erhoffen Sie sich von dem Gespräch bzw. was soll anschließend anders sein?
* Wie genau ist es dann (anders), wenn sich Ihre Hoffnung erfüllt hat?
* Was funktioniert für Sie schon auf dem Weg dahin? Welche Ressourcen brauchen Sie für die Umsetzung und woher kennen Sie diese Fähigkeiten oder Stärken bereits bei sich?
* Wenn Sie all das auf sich wirken lassen- wie könnten Ihre nächsten Schritte aussehen?
Wie geht es weiter?
Wie in bei allen Coaching-Formaten beginnt nach der Sitzung die eigentliche Umsetzung der Lösung durch die Klientin, den Klienten. Damit das Ergebnis nachhaltig ist, setzten die Klientinnen und Klienten ihren Weg eigenständig fort und entwickeln ihre neuen Strategien weiter für die eigenverantwortliche Umsetzung der Erkenntnisse aus der Coaching-Sitzung.
In einer ergänzenden Sitzung kann reflektiert, gefestigt und optimiert werden, wenn die Klientin oder der Klient Bedarf sieht.
Die Wunderfrage
Die Wunderfrage ist eine der bekanntesten Fragen aus dem Kurzzeit-Coaching.
„Stellen Sie sich vor, Sie gehen abends schlafen und am nächsten Morgen wachen Sie auf. Etwas hat sich verändert. Sie nehmen wahr, dass Ihr Problem gelöst ist. Was ist anders? Wie fühlen Sie sich?“
Diese Frage soll die Klientin, den Klienten befähigen, einen positiven Blick auf die Zukunft zu wagen und dadurch Zugang zu den eigenen Lösungsmöglichkeiten zu erlangen.
Für wen bzw. welches Anliegen eignet sich Kurzzeit-Coaching?
Grundsätzlich eignet sich das Kurzzeit-Coaching für alle Anliegen. Es eignet sich für alle Menschen, die sich auf ein lösungsfokussierten Dialog einlassen möchten, um ihre Herausforderungen zu meistern. Es ist – wie alle Coachingformen – keine Therapie!
Geeignete Themen sind zum Beispiel: konkrete Entscheidung treffen, Motivationsprobleme, Stressige Situationen, akute Konflikte.
Walk & Talk: Gehen und Reden als Methode im Kurzzeit-Coaching
Walk & Talk – also das Gehen und Reden (in der Natur) ist eine gut geeigente Methode für das Kurzzeitcoaching, die den dynamischen und fokussierten Charakter dieser Coachingform unterstützt. Coachee und Coach treffen sich dabei nicht in einem Coachingraum sondern im Freien, z.B. bei einem Spaziergang über Felder, im Wald, durch den Park.
Das Coachinggespräch findet dann tatsächlich im Gehen statt. Die Bewegung aktiviert die Gedanken auf neue Weise und hilft andere Blickwinkel einzunehmen.
Sprechen Sie mich gerne an, wenn Sie mehr Informationen zu einem Kurzzeit-Coaching bei mir möchten. Auch Walk&Talk ist möglich.
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*Coachin für alle, die ihre Kommunikation erneuern und ihre Streitigkeiten beenden möchten sowie für Menschen mit schwierigen Entscheidungen.
*Mediatorin für alle, die ihre Konflikte lösen möchten.