Was bringt ein Coaching eigentlich auf lange Sicht? Ist Coaching tatsächlich nachhaltig? Schon mehrfach wurde ich genau das gefragt.
Die Antwort ist ein klares „ja“, wenn das Coaching darauf ausgerichtet war, langfristige Veränderungen im Denken und Handeln bei dem Klienten, der Klientin zu erwirken.
Der Erfolg eines Coachingsprozesse hängt zwar von der Qualität des Coachings ab, aber auch und das ist entscheidend, vom Veränderungswillen der Klientin bzw. des Klienten.
In diesem Blogartikel schauen wir darauf, was Coaching nachhaltig macht und zwar bereits während des Prozesses und auch anschließend.
Inhalt
Der erfolgreiche Coachingprozess
Für ein nachhaltiges, also langfristig wirksames Coaching, ist ein erfolgreicher Coachingprozess nötig. Erfolgreich meint in diesem Sinne vor allem folgende Punkte:
Ziele setzen
Die zu Beginn des Prozesses gesetzten Ziele der Klientin, des Klienten wurden erreicht. Für jeden Coachingprozess und eventuell für jede Coachingsitzung setzten sich die Klienten Ziele. Das hilft im Prozess den Fokus zu halten.
Verantwortung übernehmen
Die Klientin, der Klient muss und darf Verantwortung übernehmen für das eigene Denken, Fühlen, Handeln und selbstverständlich für den Willen nach Veränderung. Dies ist ein sehr entscheidender Aspekt, da er auch zur Selbstermächtigung führt.
Werte und Bedürfnisse bewusst machen
Nur wer seine Werte und Bedürfnisse kennt, kann sein Leben bewusst danach gestalten, wird dadurch seine Ziele besser erreichen und auf Dauer zufriedener sein. Daher sind Werte und Bedürfnisse regelmäßig ein Thema während des Coachings.
Verhalten ändern
Für ein nachhaltiges Coaching sind langfristige Verhaltensänderungen der Klientin, des Klienten nötig. Im Coaching werden Strategien erarbeitet, damit diese gelingen können.
Ressourcen aktivieren
Mit dem Coaching werden den Klienten die eigenen Kompetenzen, Fähigkeiten, Ressourcen und Möglichkeiten bewusst gemacht. Die Klientin, der Klient entfalten ihr/sein volles Potenzial und entwickeln die eigenen Fähigkeiten weiter.
Sich und das eigene Verhalten reflektieren
Während des Prozesses hat die Klientin, der Klient gelernt, sich selbst zu reflektieren, um Veränderungen, Fortschritte oder unerwünschte Entwicklungen eigenständig zu erkennen, um eventuell nachsteuern zu können.
Motivation entwickeln
Der Klientin bzw. der Klient geht positiv gestimmt aus dem Coachingprozess und ist motiviert, die Pläne eigenständig umzusetzen.
In der Regel ist der Entwicklungsprozess mit Ende der Sitzungen nicht beendet. Vielmehr „arbeitet es“ im Anschluss noch viel nach. Daher ist es wichtig, dass die Klienten den Wunsch bzw. das Ziel weiterverfolgt, um das Ergebnis zu sichern. Sie entwickeln während des Coachings eine Strategie, um den Weg eigenständig weiter gehen zu können.
Wie geht es weiter, damit das Coaching nachhaltig wirken kann?
Ist der eigentliche Coachingprozess abgeschlossen, sind die Klienten meist zunächst in positiver Stimmung. Manchmal jedoch lässt die Motivation im Laufe der Zeit nach und der positive Effekt des Coachings scheint dahin.
Das Coaching kann jedoch nach der aktiven Begleitung durch den Coach nur nachhaltig und langfristig wirkungsvoll sein, wenn die Veränderungen in der Zeit danach fortgeführt werden. Das ist abhängig vom Verhalten der Klientin bzw. des Klienten, der die Verantwortung für den Fortbestand trägt.
Letztlich ist der Coachingprozess der Impulsgeber für die Veränderung. Vielleicht wurden Glaubenssätze ersetzt, neue Fähigkeiten entdeckt oder Klarheit über Strukturen oder Verhaltensweisen erlangt. Die Coachingsitzungen sind vorbei, die Entwicklung aber darf und muss weitergehen durch die Klienten.
Worauf kommt es jetzt an?
Verantwortung
Die Verantwortung für die Nachhaltigkeit liegt jetzt bei der Klientin bzw. dem Klienten selbst. Die Klienten sind verantwortlich für ihre Ziele, Routinen, Strategien und Anpassungen -salopp gesprochen: „machen müssen sie selber“.
Und eine wichtige Erkenntnis aus dem Coachingprozess begleitet die Klienten: nämlich das Bewusstsein, dass sie es tatsächlich schaffen können. Das Handwerkszeug bringen sie aus dem Coachingprozess mit.
Routine
Einer der bedeutendsten Erfolgsfaktoren ist die Implementierung der neuen Verhaltensweisen, des erlernten Vorgehens und die Weiterentwicklung der Fähigkeiten. Am besten ist es, feste Routinen zu etablieren.
War zum Beispiel das Thema „Ordnung am Arbeitsplatz“ und der Klient hatte für sich erkannt: wenn ich freitags den Schreibtisch aufräume, kann ich montags direkt freudig starten. Das Ziel des Klienten ist montags motiviert starten zu können. Dazu ist die Routine nötig, regelmäßig, das heißt immer freitags, aufzuräumen.
Am Anfang bedarf es vielleicht der steten Erinnerung, z.B. durch eine Erinnerung im Kalender. Verliert der Klient zwischendurch die Lust aufzuräumen, so erinnert er sich an das übergeordnete Ziel, nämlich montags motiviert starten zu können. Ist der Vorgang Routine, wird der Klient, ohne nachzudenken aufräumen.
Das Ziel vor Augen
Im Punkt Routine wurde es schon angesprochen: wichtig ist das „Warum“. „Wieso mache ich das eigentlich, wieso wollte ich Veränderung?“ Damit wird der Blick auf das Ziel gelenkt. Die Erreichung eines attraktiven und realistischen Ziels ist die Motivation.
Selbstreflexion
Mit Blick auf das Ziel und die gewählte Routine ist es für die Klientin bzw. den Klienten nötig, von Zeit zu Zeit zu reflektieren, also zu hinterfragen, ob sie noch auf ihrem Weg sind und ihr Ziel so erreichen können. Gegebenenfalls ist eine neue Strategie nötig.
Anpassungen und Weiterentwicklungen
Manchmal kommt das Leben dazwischen – wie man so schön sagt. Das Ziel einen Marathon zu laufen ist aus gesundheitlichen Gründen dieses Jahr nicht erreichbar oder die gewählte Strategie erweist sich im Laufe der Zeit als ungeeignet. Jetzt ist Reflexion (was war das eigentliche Ziel hinter Marathon laufen?) und Flexibilität gefragt.
Idealerweise hat die Klienten bzw. der Klient durch das Coaching gelernt, lösungsorientiert zu denken, also eine Strategie zu finden, wie sie bzw. er sich nun selbst helfen kann.
Fazit
Ein Coaching wirkt nachhaltig, wenn bestimmte Voraussetzungen schon während der Begleitung im Coachingprozess erfüllt sind und im Anschluss die Klientin oder der Klient eigenverantwortlich an ihrem/seinem Ziel arbeitet, Routinen etabliert und flexibel seine Strategien lösungsorientiert anpasst. Manchmal braucht die Klientin oder der Klient noch weitere Unterstützung, das ist möglich und auch sinnvoll.
Coaching ist kein einfacher Prozess und fordert von Seiten der Klientin bzw. des Klienten ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Mitarbeit. Das kann anstrengend, schmerzhaft und aufwendig sein, aber es lohnt sich, denn Coaching wirkt nachhaltig und kann je nach Herausforderung lebensverändernd sein.
Sie möchten sich über die Möglichkeiten eines Coachings informieren? Ich begleite Frauen, die in der Lebensmitte noch einmal durchstarten wollen. Außerdem coache ich Menschen, die ihre Art der Kommunikation verändern möchten.
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Ulla Sieburg-Gräff
*Coachin für Frauen, die ihre Lebensmitte zu ihren besten Jahren machen wollen.
*Mediatorin für alle, die ihre Konflikte lösen möchten.