Knoten im Kopf? Darum fallen uns Entscheidungen manchmal so schwer

7 Tipps für leichtere Entscheidungsfindung

Erika kratzt sich am Kopf und ist schon völlig genervt von ihrer Grübelei. Warum fällt es ihr schon wieder so schwer, sich zu entscheiden. Lisa hatte doch gestern auch kein Problem zu wissen, welches Auto sie sich kauft oder Grit, die in der Pizzeria immer auf den ersten Blick weiß, was ihr heute guttut.

„Bloß ich“ – denkt Erika, „ich weiß einfach nicht, was ich tun soll“. Wenn sie nun ´was falsch macht oder Pauli sie anschließend auslacht. Es ist wie verhext.

Kennen Sie auch dieses Problem, dass zu langes Grübeln über Entscheidungen Sie lähmt, aber niemals wirklich weiterbringt? Entscheidungen sind für uns eine alltägliche Aufgabe. Warum fallen uns Entscheidungen trotzdem manchmal so schwer?

Inhalt

Ursachen von Entscheidungsblockaden

Tagtäglich treffen wir Entscheidungen, manchmal kleine, manchmal lebensverändernde. Wir kennen diese Situationen also recht gut. Es kommt aber vor – bei den einen oft, bei den anderen seltener – dass wir einen Knoten im Kopf haben, keinen klaren Gedanken fassen können. Warum können wir uns manchmal nicht entscheiden?

1. Komplexität

Wir sind es gewohnt ständig Zugang zu Daten, Fakten, Meinungen und damit auch Optionen zu haben. Wir müssen nachdenken, uns einfühlen, Vor- und Nachteile abwägen und Konsequenzen abschätzen; kurz: eine Flut an Informationen und wir müssen an alles denken – das glauben wir zumindest.

Das macht unsere Entscheidungssituation komplexer, wenn wir alle Eventualitäten berücksichtigen wollen. Obwohl wir wissen, dass das nicht geht, setzen wir uns diesem Druck der Flut von Informationen aus.  Wir geraten wohlmöglich in eine Art Lähmung durch die scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten.

2. Angst vor Fehlern

Die Angst davor, etwas falsch zu machen lähmt uns zuweilen. Niemand möchte falsche Entscheidungen treffen und es nachher bereuen. Da spielt wohl auch die Angst vor Unbekannten mit rein und damit die Angst, bei einer falschen Entscheidung nicht flexibel gegensteuern zu können oder negative Konsequenzen zu spüren.  

Das kann dazu führen, dass wir weitere Daten, Fakten, Meinungen sammeln und -siehe oben- die Komplexität der Herausforderung noch erhöhen und unsere Entscheidungsfähigkeit eher lähmen. Manch einer verschiebt die Entscheidung bis ins Unendliche, was keine Lösung bedeutet.

3. Erwartungen unseres sozialen Umfeldes

Keiner wird gerne ausgelacht oder negativ beurteilt, daher sind wir oft von der Meinung anderer abhängig. Diese Erwartungen anderer an uns spielt in unserem Entscheidungsverhalten eine große Rolle. 

Das kann zu inneren Konflikten führen, wenn wir vielleicht sehr wohl wissen, was wir wollen, uns aber bewusst ist, dass unser Umfeld nicht damit einverstanden sein wird.

4. Verstand und Emotionen

Einige Menschen brauchen Fakten, andere entscheiden nach Bauchgefühl – beides ist in Ordnung. Unser Verstand und unsere Emotionen sind aber nicht immer ein gutes Team. Entscheidung können rational oder nach Bauchgefühl gefällt werden. Wer gewinnt? Das entscheidet sich oft erst nach langem Ringen – nichts, was die Entscheidungsfreude begünstigt.

7 Tipps für eine bessere Entscheidungsfindung

Wir können den Teufelskreis der Unentschlossenheit oder gar Gelähmtheit in Gedanken und Handeln durchbrechen. Schauen wir auf bewährte Strategien, die es uns erleichtern können, Entscheidungen leichter, aber dennoch überzeugt und nachhaltig treffen zu können. Entwirren wir den Knoten in unserem Kopf.

1. Klarheit über die eigenen Werte und Ziel

Ein erster Schritt, leichter Entscheidungen zu treffen, ist die Reflexion über unsere Werte und Ziele. Werte und Ziele sind eine Art Leitfaden für unser Leben. Wir können uns daran orientieren ohne ständig alles neu „zu diskutieren“. 

Wenn wir unsere Werte und Ziele kennen, kennen wir unsere Prioritäten. Durch diese Klarheit ist es einfacher, unsere Optionen abzuwägen und uns für jene zu entscheiden, die mit diesen im Einklang stehen und damit zu uns passen.

2. Reduktion der Komplexität der Entscheidung

Zu viele Möglichkeiten und Informationen können dazu führen, dass wir den Überblick verlieren. Dazu sollten wir die Zahl der Optionen beschränken und auch die Zahl der Informationen reduzieren. Der Blick auf unsere Ziele und Werte (s.o.) kann hierbei helfen. 

Wir können uns selbst die Recherchezeit begrenzen und damit die Flut an Informationen begrenzen und den Prozess beschleunigen.

3. Unsicherheiten akzeptieren und eigene Fehlertoleranz erhöhen

Kaum eine unserer Entscheidungen ist frei von Unsicherheiten. Wir kennen die Zukunft nicht. Wir dürfen Lernen, Unsicherheiten zu akzeptieren. Unangemessener Perfektionismus wird eher dazu führen, dass wir keine Entscheidung treffen und wir Stillstand statt Entwicklung als Ergebnis haben werden. Fehler sind Bestandteil unseres Lebens, das ist normal. Wir können oft flexibel darauf reagieren.

4. Zeit nehmen, aber nicht zu viel

Fundierte Entscheidungen brauchen Zeit, um wohl überdacht zu werden. Jedoch darf das nicht dazu führen, dass wir uns nie entscheiden. 

Das können wir vermeiden, indem wir uns selbst eine angemessene Frist setzen. Das schränkt die Recherchezeit und damit die Zahl der Informationen. Das schränkt auch die Zeit ein, perfekt alle Eventualitäten überdenken und diskutieren zu wollen und wird zu einer schnelleren Entscheidung führen.

5. Freimachen von Erwartungen anderer

Wir können uns freimachen von den Erwartungen anderer. Wir allein sind für unsere Gefühle und Bedürfnisse zuständig und danach dürfen wir handeln.

Im Miteinander lassen sich gemeinsame Entscheidungen finden.

Persönliche Entscheidungen sind aber unsere Sache. Wenn wir Verantwortung dafür übernehmen, sind wir handlungsfähig und werden schneller und leichter unsere Entscheidung treffen können.

6. Selbstbewusstsein stärken

Selbstbewusst Entscheidungen zu fällen ist befreiend und macht den Prozess leichter. Das bedeutet, sich freizumachen von den Erwartungen anderer, den Perfektionismus eine Pause zu gönnen und Fehler zu tolerieren.

Es wird uns im Entscheidungsprozesse unterstüzten, wenn wir unsere Stärken und Kompetenzen realistisch einschätzen können (z.B. durch einen Prozess der Selbstreflexion): Wir können unseren Entscheidungen trauen, denn wir sind Expert(in) für unser eigenes Leben, niemand sonst; denn niemand sonst trägt die Verantwortung dafür.

7. 10-10-10 Regel

An dieser Stelle möchte ich ein sehr einfaches Tool empfehlen. Das Tool der 10-10-10 Regel soll uns unterstützen zukünftige Auswirkungen unserer Entscheidungen abzuwägen. 

Welche Auswirkungen wird unsere Entscheidung in 10 Minuten haben? In 10 Wochen? In 10 Monaten? Oder auch – je nach Bedeutung der Entscheidung – in 10 Jahren? Wir beobachten vor unserem inneren Auge, was wir wahrnehmen und fühlen können.

Mit diesem Wechsel der Perspektiven kann man kurze und langfristige Auswirkungen schneller überblicken. Ist die Entscheidung überhaupt so weittragend, dass wir in Wochen, Monaten, Jahren denken muss? Was sagt uns das über den Entscheidungsprozess?

Dies Tool fördert das schnelle Treffen schneller nachhaltiger Entscheidungen.

Fazit

Entscheidungsblockaden sind normal, sie können aber unser Leben erheblich beeinträchtigen. Wir sind selbst gefordert, unser Leben und unsere Entscheidungen in die Hand zu nehmen.

Gibt es falsche Entscheidungen? Eigentlich treffen wir unsere Entscheidungen immer so, wie wir sie für richtig halten. Eine ungeeignete Entscheidung offenbart sich uns erst später; zum Zeitpunkt der Entscheidung, war es die beste Entscheidung, die wir treffen konnten. Bringt die Entscheidung nicht das gewünschte Ergebnis, haben wir eine neue Möglichkeit der Bewertung und Entscheidung.


Welche Entscheidung schafft in Ihrem Kopf einen Knoten? Melden Sie sich gerne und wir schauen gemeinsam, ob ich Sie mit einem (Kurzzeit-) Coaching unterstützen kann.

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Ulla Sieburg-Gräff

*Coachin für alle, die ihre Kommunikation erneuern und ihre Konflikte lösen möchten sowie für Menschen mit schwierigen Entscheidungen und Umbruchphasen.
*Mediatorin für alle, die ihre Konflikte lösen möchten.

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