Haben Sie auch das Gefühl, dass in unserer Gesellschaft und auf der ganzen Welt der Ton oft ganz schön rau ist? Spüren Sie auch Hektik, Stress und Konfliktpotentiale? Das ist beunruhigend, aber wir sind dem nicht ganz wehrlos ausgeliefert. Wertschätzende Kommunikation kann einen Unterschied machen.
Inhalt
Wertschätzende Kommunikation
Bei der wertschätzenden Kommunikation geht es nicht nur darum, dass man nette Worte austauscht oder respektvoll miteinander spricht. Diese Form des Dialogs beruht auf Wertschätzung, Gewaltfreiheit, Empathie und Verständnis. Manchmal wird sie auch als Sprache des Herzens bezeichnet.
Worte können so mächtig sein. Entsprechend eingesetzt können sie helfen, Streitigkeiten zu vermeiden, Konflikte zu lösen und zwischenmenschliche Beziehungen zu stärken und damit die Welt ein wenig freundlicher und friedlicher zu machen.
Die wertschätzende Kommunikation, wie ich sie hier verstehe, beruht auf dem Ansatz von Marshall Rosenberg, dem Begründer der gewaltfreien Kommunikation (GFK), häufig auch als wertschätzende oder achtsame Kommunikation bezeichnet.
Einige wichtige Aspekte der wertschätzenden Kommunikation:
- Offenheit und Ehrlichkeit: wir sprechen offen und ehrlich miteinander und begegnen dem anderen ebenso.
- Respekt: Jedem Menschen gebührt der gleiche Respekt, Gespräche werden auf Augenhöhe geführt. Jeder wird akzeptiert, ohne verurteilt zu werden, so entsteht Vertrauen.
- Aktives Zuhören: es geht um aufmerksames Zuhören, ohne zu bewerten. Gemeint ist nicht nur das gesprochene Wort, sondern auch emotionales Verstehen. Wir interessieren uns für die Botschaft des anderen und nehmen ihn ernst.
- Empathie: Die Gesprächspartner versetzen sich in die Gefühle des jeweils anderen hinein mit dem Ziel des besseren Verstehens und Verstanden-Werdens.
- Ich-Botschaften: Wir bleiben in unseren Aussagen bei uns und verzichten auf Schuldzuweisungen.
- Gewaltfreiheit: oft heißt es,“ ich bin doch gewaltfrei, ich schlage niemanden“. Gewaltfreiheit bedeutet aber auch, nicht mit Worten verletzend zu sein.
- Klarheit: die Sprache der Wertschätzenden Kommunikation ist empathisch, aber keinesfalls soft, sondern klar.
Wenn wir auf diese Punkte achten, wird es möglich, ein wertschätzendes Miteinander zu erreichen, echte Verbindungen einzugehen, Beziehungen zu stärken und Konflikte zu lösen.
Wertschätzende Kommunikation kann in allen Lebensbereichen eingesetzt werden: Familie, Freunde, Beruf, Nachbarn etc.
Wertschätzende Kommunikation ist aber nicht nur eine Kommunikationstool – Sie kennen vielleicht auch die vier Schritte der gewaltfreien Kommunikation:

Wertschätzende Kommunikation ist auch eine Haltung. Mit dieser inneren Einstellung begegnen wir uns und anderen vorteilsfrei, offen, zugewandt und einfühlsam. Diese Haltung beginnt mit der Wertschätzung für uns selbst.
Wertschätzung für uns selbst
Wertschätzende Kommunikation ist eine innere Einstellung und beginnt tatsächlich bei uns selbst. Haben Sie sich schon einmal Gedanken dazu gemacht, wie Sie mit sich selbst sprechen?
Leider gehen wir so manches Mal mit uns selbst nicht nett um. Mir passiert es immer wieder mal, dass ich mir sagen: „wie kann ich nur so doof sein“ – nach einem Missgeschick zum Beispiel. Ich vermute, das kennt jeder.
Die Art und Weise, wie wir mit uns selbst sprechen beeinflusst uns – positiv wie negativ. Wenn wir uns immer wieder sagen, dass wir zu dumm für etwas sind, dann kann es kaum gelingen.
Wenn wir uns aber sagen, „ich weiß noch nicht, wie es funktioniert, also los geht’s, ausprobieren“ – dann werden wir vermutlich mehr Erfolg haben.
Selbstkritik und negatives Denken können uns in einen Kreislauf von Unzufriedenheit und Abwehr ziehen. Unser Außenbild wird dann nicht besonders vorteilhaft sein, denn wir werden die Unzufriedenheit und unseren Frust ausstrahlen.
Der selbstkritische Blick auf unser Tun ist sicherlich sinnvoll, jedoch sollte das nicht in einem andauernden Tadeln enden. Vielmehr dürfen wir uns selbst gegenüber wertschätzend und wohlwollend begegnen.
Wertschätzende Kommunikation als Friedensstifter
Wir haben gesehen: wenn wir mit uns mit Selbstliebe begegnen, wohlwollende innere Dialoge führen, ist Frieden in uns selbst möglich. Diesen Frieden dürfen wir nach außen tragen.
Mit Hilfe der Prinzipien der wertschätzenden Kommunikation können wir Verbindung zu unseren Mitmenschen, Freunden, Kollegen etc. aufbauen und dadurch Konflikte auf gewaltfreie Weise bewältigen. Anstatt in einem Streit zu eskalieren, lernen wir, uns in die Lage des anderen zu versetzen, unsere eigenen Emotionen zu regulieren und nach gemeinsamen Lösungen zu suchen. Wir schaffen Raum für gegenseitiges Verständnis und Vertrauen und stärken die Verbundenheit zwischen uns und anderen.
Es ist unsere Entscheidung, wie wir anderen begegnen und mit Ihnen kommunizieren.
Fazit
Wertschätzende Kommunikation ist nicht unbedingt eine Methode, die man über Nacht verinnerlicht. Sie ist vor allem auch eine innere Einstellung. Sie erfordert Übung, Geduld und die Bereitschaft, an uns selbst zu arbeiten. Indem wir jedoch bewusst an unserer Kommunikationsweise arbeiten und uns gegenseitig offen, mit Respekt und Empathie begegnen, können wir zu Friedensstiftern in uns selbst, in unseren Beziehungen und in der Gesellschaft werden.
Es stimmt, wenn der andere keinen Frieden will, sind unsere Mittel beschränkt. ABER: wir können durch unser Vorbild andere inspirieren, sich ebenfalls für einen friedvollen Umgang miteinander zu entscheiden. Wenn wir gemeinsam den Wert einer respektvollen und empathischen Kommunikation erkennen, können wir eine bessere und harmonischere Welt schaffen.
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*Coachin für alle, die ihre Kommunikation erneuern und ihre Konflikte lösen möchten sowie für Menschen mit schwierigen Entscheidungen.
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