8 bewährte Strategien für souveräne Kommunikation

Mira hatte sich so viel vorgenommen für dies schwierige Gespräch. Sie wollte endlich sagen, was schiefläuft und wie sie es besser machen möchte. Und dann: die Stimme zittert, die Worte kommen nicht und dann rollt Iris auch noch mit den Augen. „So kann es nicht weitergehen“, denkt Mira. Ich muss unbedingt souveräner werden, sonst wird das weder was im Job, noch mit Piet oder gar mit der Familie.

Wir haben etwas zu sagen, aber manchmal wissen wir nicht so richtig, wie uns das souverän gelingen kann. Missverständnisse, Frust und Konflikte scheinen da schon vorprogrammiert.

Unsere Art zu kommunizieren, beeinflusst maßgeblich, wie wir von anderen wahrgenommen werden. Souverän kommunizieren bedeutet, selbstsicher aufzutreten und dadurch klar, effektiv und authentisch zu kommunizieren.

Inhalt

Was ist souveräne Kommunikation?

Souverän bedeutet laut Duden: (aufgrund der Fähigkeiten) sicher und überlegen (im Auftreten und Handeln) sein. Souveräne Menschen sind selbstbewusst in ihrem Auftreten. Das ist aber nicht gleichbedeutend mit arrogant oder überheblich. Sie sind auch nicht per se dominant oder haben eine Einstellung von oben herab. Vielmehr fühlen sie sich selbstsicher und kompetent.

Wenn wir selbstbewusst sprechen, uns im Gespräch nicht aus der Ruhe bringen lassen, unsere Meinung kompetent vertreten können, für uns einstehen können, dabei klar und verbindlich in unseren Aussagen sind und unsere Körpersprache authentisch ist, dann kommunizieren wir souverän.

Die Vorteile liegen dabei klar auf der Hand:  souveräne Kommunikation fördert die wertschätzende und konstruktive Zusammenarbeit, Missverständnisse und Konfliktsituationen werden reduziert.

Merkmale für souveränes Sprechen

Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit spielen wie schon gezeigt eine überragende Rolle beim souveränen Sprechen. Einige weitere Aspekte machen souveränes Sprechen aus; sie greifen ineinander und bedingen einander häufig.

Klarheit in der Sprache: Die Aussprache ist klar und deutlich ohne hörbare Zweifel. Die Sprecherin bzw. der Sprecher äußert sich sicher und überzeugend.

Klarheit in der Botschaft: Die Botschaft wird verständlich und effektiv ohne sogenannte Weichmacher (ich würde mich eigentlich freuen, wenn Sie vielleicht…) dargestellt.

Struktur: Souveräne Sprecher vermitteln die Botschaften strukturiert und Vorträge folgen einem „roten Faden“.

Konstruktivität: Souveräne Sprache zielt darauf, Lösungen zu finden und verzichtet auf Anklagen oder weitschweifige Diskussionen.

Authentizität: Die Worte und die Körpersprache spiegeln Aussage und entsprechen dem Inhalt und den eigenen Gefühlen.

Körpersprache: angemessene Körpersprache (Blickkontakt, Gesten) unterstreicht das Gesagte (siehe auch zu nonverbaler Kommunikation).

Flexibilität: Manchmal nehmen Gespräche eine andere Wendung als gedacht. Souveräne Menschen können sich der Situation anpassen und angemessen reagieren.

Respekt: Auf Augenhöhe und wertschätzend miteinander sprechen und umgehen.

Ich-Botschaften: Souveräne Sprecher bleiben bei ihrer eigenen Meinung und den eigenen Gefühlen und drücken diese in sog. Ich-Botschaften aus.(siehe auch meinen Blogbeitrag: Ich-Botschaften)

Aktives Zuhören: Zu souveräner Kommunikation gehört auch das Zuhören. Beim aktiven Zuhören gehen die Gesprächspartner aufeinander ein, lassen einander aussprechen, hören einander zu mit dem Ziel gegenseitigen Verstehens und Verstanden-Werdens.

Gelassenheit: Souveräne Menschen bleiben auch in unerwarteten Situationen gelassen und „Herr der Lage“.

Acht bewährte Strategien für souveräne Kommunikation

1. Akzeptanz der eigenen Fehler

Souverän heißt nicht perfekt: Akzeptieren Sie, wenn Sie Fehler machen oder wenn sich Ihre Schwächen zeigen. Souverän bedeutet auch, sich selbst anzunehmen und damit umzugehen. In der Selbstreflexion können Sie daraus lernen.

2. Positives Selbstbild schaffen

Reflektieren Sie über Ihre Stärken, Kompetenzen und bisherigen Erfolge. Diese Selbstreflexion wird Ihr Selbstvertrauen stärken, was man in Ihrer Art der Kommunikation bemerken wird (lesen Sie auch meinen Blogbeitrag: Selbstreflexion ein Weg zu innerer Klarheit und persönlichem Wachstum).

In der Selbstreflexion überdenken Sie realistisch und wohlwollend Ihr Tun und Ihre Aussagen. Die Kunst besteht darin, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen und wertvolle Erkenntnisse für die Zukunft zu erlangen. Wichtig ist, dass Sie dabei wertschätzende sich selbst gegenüber sind. Denn Sie sind gut, wie Sie sind und können sich stets entwickeln.

3. Körpersprache

Die Nichtverbale Kommunikation geht Hand in Hand mit unserer verbalen Aussage. Was steckt hinter Ihrem Gesichtsausdruck, Ihren Gesten oder hinter Ihrem Tonfall? Reflektieren Sie, ob Sie die gewünschte Wirkung ausdrücken.

Arbeiten Sie an Ihrer Körpersprache, wenn Sie Ihre Ausstrahlung verändern möchten. Eine offene aufrechte Körperhaltung und freundlicher Blickkontakt schafft Vertrauen. Große hektische Gesten sind nicht nötig, aber angemessene Körpersprache unterstützt das Gesagte.

4. Vorbereitung

Je besser Sie sich vorbereiten, um so sicherer werden Sie auftreten können. Informieren Sie sich über das Gespräch im Vorfeld (Thema, Beteiligte, mögliche Argumente) und überlegen Sie, welche Haltung Sie dazu einnehmen möchten.

Nervosität lässt sich so deutlich reduzieren. Vor allem wenn Sie Punkt 5, das Üben mit einbeziehen.

5. Üben

Wenn Sie unsicher sind, was Ihre Körpersprache angeht oder wie Sie in Ihren Aussagen wirken, üben Sie vor dem Spiegel. Das gilt vor allem für Vorträge und Reden.

Trainieren Sie Ihre Stimme, damit sie nicht zittert und man sie laut und deutlich hört.

Sprechen Sie aus, was Sie sagen möchten. Sie werden dadurch Ihre Ausdrucksweise verbessern und eine selbstsichere Präsenz entwickeln. Vielleicht hilft Ihnen ein Rhetorik-Seminar oder ein unterstützendes Kommunikations-Coaching.   

6. Aktives Zuhören

Üben Sie im alltäglichen Leben das aktive Zuhören. Nehmen Sie sich Zeit, anderen aufmerksam zuzuhören und sie zu verstehen (siehe auch meinen Blogbeitrag: Aktives Zuhören- ein Weg für echtes Verstehen).

Hören Sie hin, was Ihr Gegenüber zu sagen hat. Greifen Sie das Gehörte wertschätzend auf. Fragen Sie nach, wenn etwas unklar ist.

Nehmen Sie Emotionen war und geben Sie Ihnen Raum.

7. „Nein“ sagen

Souverän kommunizieren bedeutet nicht, alles anzunehmen oder zu überspielen. Es bedeutet vielmehr klar zu sein und dazu gehört manches Mal auch ein höfliches aber deutliches „nein“.

Grenzen Sie sich ab; vertreten Sie respektvoll Ihre Interessen und Bedürfnisse, ohne andere abzuwerten oder zu verletzen. Dominieren Sie nicht und lassen Sie sich nicht dominieren. Sagen Sie selbstverständlich „ja“ zu neuen Herausforderungen und Chancen, die zu Ihnen passen.

8. Feedback

Das Geben und Nehmen von konstruktivem und wertschätzendem Feedback ist die beste Möglichkeit für persönliche Entwicklung. Erbitten Sie daher dienliches Feedback von vertrauten Personen. Fragen Sie ausdrücklich, was schon gut funktioniert oder wo es Verbesserungspotential gibt. Mehr zum Thema Feedback, finden Sie hier.

Fazit

Souveränität in der Kommunikation zählt zu den sogenannten Softskills, aber wir haben gesehen: souveränes Sprechen ist nicht soft, sondern klar und selbstbewusst. Das kann man lernen und verbessern.

Wie kann ein (schwieriges) Gespräch gelingen? Laden Sie sich gerne mein 0 €uro-Angebot „Mit YEAH zu guten Gesprächen“ herunter.

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Ulla Sieburg-Gräff

*Coachin für alle, die ihre Kommunikation erneuern und ihre Konflikte klären möchten sowie für Menschen mit schwierigen Entscheidungen.
*Mediatorin für alle, die ihre Konflikte lösen möchten.

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